Wildkräuterführung im Naturgarten
Anja Böhme von der Natur- und Kräuterschule Lumdatal in Treis führte im Rahmen der Reihe „Kultur im Garten“ durch den Naturgarten von Susanne Rotter und Udo Dort in Daubringen. Zusammen mit dem NABU Staufenberg und dem Verein Impuls machte sie auf die Bedeutung der Wildkräuter aufmerksam, die leider viel zu oft als Unkräuter aus den heimischen Gärten verbannt werden, wodurch den Insekten und damit auch Vögeln, Fledermäusen und anderen Tieren der Lebensraum genommen wird. Doch die Gartenbesitzer können Abhilfe schaffen: anstelle von englischem Rasen oder Kiesrabatten können sie „Unkraut“ wie Brennnesseln, Schafgarbe, Spitzwegerich, Löwenzahn, Giersch, Gundelrebe, Zaunwicke, Vogelmiere oder Knoblauchsrauke im Garten stehen lassen und so für ein großes Nahrungsangebot für Mensch und Tier sorgen. Denn nicht nur die Insekten freuen sich über diese Vielfalt, auch der Mensch kann einen großen Nutzen aus dem kostenlosen Angebot der Natur ziehen. Viele der Kräuter eignen sich als Salat oder getrocknet als Tee und haben darüber hinaus häufig heilende Wirkung. So wird Brennnesseltee z. B. bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der Harnwegen empfohlen und Löwenzahnsalat bringt wegen seiner Bitterstoffe den Stoffwechsel in Schwung. Zerriebene Blätter des Spitzwegerich helfen bei Juckreiz z. B. durch Insektenstiche, aber auch nach Berührung mit Brennnesseln, was die Gastgeberin sofort ausprobierte und bestätigen konnte. Nach der Führung konnten die Teilnehmenden probieren, was die Kräuter geschmacklich hergeben, z. B. als Gierschlimonade, Kräuterbutter oder Kräuterkäse und Brennnesselkeksen. Der NABU ergänzte die Veranstaltung mit Informationsmaterial zu Insekten, Fledermäusen oder Naturgärten und bot Nistkästen für Vögel und Fledermäuse und Insektenhotels an.