Portugal und Madeira
Portugal ist geprägt vom rauen Atlantik und unterscheidet sich dadurch von den Anrainern des meist lieblichen Mittelmeers. Die Küsten Portugals waren Ausgangspunkt für Seefahrer und Entdecker wie Vasco da Gama, der von Lissabon nach Indien aufbrach. Wer raue Natur mag, wird unweigerlich von den wilden Küsten Portugals in den Bann gezogen.
Doch auch das oft karge und schroffe Innere Portugals wird vom nahen Atlantik mit seinem oft unberechenbaren Wetter beeinflusst. Im Norden Portugals finden sich schroffe, mitunter unwirklich scheinende Felslandschaften. Dort liegt die Wiege des Landes, hier wurde die Unabhängigkeit erst von den Mauren, dann von den Spaniern erkämpft. Städte wie Guimaraes, Braga und Bragança mit ihren Festungen und Kathedralen legen davon Zeugnis ab. Doch sie stehen heute im Schatten von Porto, das mitllerweile unzählige Besucher anzieht. Hier mündet der Douro und wird der Portwein gekeltert. Schon alleine Porto und der Douro, mit dem ältesten beschützen Weinbaugebiet der Erde, sind eine Reise wert.
Die Region zwischen Porto und Lissabon, mit der alten Universitätsstadt Coimbra und unzähligen Kulturschätzen, ist die kulturell wichtigste des Landes. Sie bietet unzählige Baudenkmäler, wie etwa das Convento Cristo in Tomar oder die Kathedralen von Batalha und Alobaça.
Lissabon ist nicht nur die Hauptstadt Portugals, sondern mit seiner herrlichen Lage auch eines der touristischen Highlights des Landes. Fado und Jazz sind in den Clubs und Bars Lissabons zu Hause. Vor allem im Bairro Alto, der alten Oberstadt, reihen sich die Bars und traditionellen Tascas (Kneipen) aneinander. Hier ist der Fado, Portugals trauriger Gesang, in seinem Element.
Touristisch die bedeutendste Region ist die Algarve mit ihrer in Europa einmaligen Steilküste und den wunderschönen Lagunen und Inseln östlich von Faro. Kaum zu glauben ist es, wie viele einsame und wildromantische Strände sich entlang der westlichen Atlantikküste finden. Entlang der Westküste zieht sich auch die Rota Vicentina, der Fischerweg entlang der Steilküste, hoch über Surfern und auf Klippen brütenden Störchen.
Noch stärker vom Atlantik geprägt ist Madeira. Knapp 1000 Kilometer Meer trennen die Insel von Lissabon und immerhin 730 Kilometer von Afrika. Dem Vulkanismus verdanken die Inseln ihre Entstehung. Das sieht man der gebirgigen Insel bis heute an. Es ist vor allem das Naturerlebnis, das Reisende hierher zieht. Wanderungen entlang der Levadas, der alten Wasserkanäle, gestatten den Blick in die schroffe Berglandschaft. Noch atemberaubender ist der Blick vom Höhenwanderweg in die bizarre Felslandschaft.
Die Menschen auf Madeira feiern gerne. Ob es um Blumen, Wein, Fisch oder Folklore geht, es gibt immer einen Grund für ein Fest. Funchal ist der Ort in Portugal, wo der Karneval am überschwänglichsten gefeiert wird. Ein paar Tage lang wähnt man sich in Rio de Janeiro. Samba Rhythmen, großartige Kostüme und ausgelassene Stimmung erfüllen von Faschingssamstag bis Faschingsdienstag die Insel. Überall gibt es kleine und große Umzüge. Wir haben das Glück mit Francis Cardoso, der mit seiner Sambagruppe den großen Umzug am Samstag anführt, den Karneval und die Vorbereitungen hautnah erleben zu dürfen.