Gnome und Fischmarkt im Daubringer Buchenwald
Fotos von Kay Maeritz
Im Kulturcafé sind seit 1. April 2022 Fotos dieser Theateraktion in der Ausstellung zu sehen. Dauer voraussichtlich bis Sommer 2022.
Wer am letzten Sonntag im September im Wald am Buchenberg spazierenging, der konnte eine wahrhaft merkwürdige illustre Gesellschaft antreffen. Gnome und Fischgestalten in irrwitzigen Verkleidungen trafen auf den Fuchs, der sich auf einer riesigen Schaukel, aufgehängt zwischen mächtigen Buchenstämmen, räkelte.
Sphärische, mal rhythmische Klänge durchdrangen den Wald, auf dem schmalen Pfad konnte es passieren, dass einem Tee oder Cognac angeboten wurden, oder auch artistische Überraschungen den Weg blockierten. Ein Traum einer Liebesgeschichte mit von der Hexe herbeigeführtem unglücklichem Ende mündete in der Einladung zum nächsten der vier Gänge eines Festmahls für alle Anwesenden. Der wunderschöne Buchenwald mit seinen großen Steinen und seiner immer vorhandenen Magie wurde durch die skurrilen Gestalten und tragenden Klänge zu einem regelrechten Zauberwald erhoben.
Denn im Daubringer Buchenwald fand am Sonntag, den 26. September, fast unbemerkt von der Öffentlichkeit, eine sehr gelungene Theateraktion statt. Im Lauf der letzten Monate hatte eine Gruppe von ca. 10 interessierten Bürger*innen unter der Leitung von Ekaterina Khmara und Matthias Faltz vom Theater Joschik eine Theateraktion vorbereitet. Die Gruppe war der Fragestellung nachgegangen, was notwendig sei, um Gemeinschaft zu erleben und zu spüren. Über die gemeinsame Wahrnehmung mit allen Sinnen führte der Weg zu gemeinsamem Tun in einer halböffentlichen Theateraktion. Halböffentlich, weil als Spielort der Daubringer Buchenberg ausgewählt wurde, wo nur eine beschränkte Anzahl von Gästen Platz finden konnte, wobei die Gäste nicht vor einer Bühne saßen, sondern von Gnomen, Elfen und anderen Gestalten von Spielort zu Spielort geleitet wurden. Wunderbar ergänzt und gesteigert wurde die magische Stimmung durch die Klänge und Rhythmen des Percussionisten und Musikers Markus Reich, der am Ende des Festes alle Gäste und Gastgeber*innen ganz im Sinne des Themas des Projekts zu einem gemeinsamen Tanz anführte.
Ob die Gruppe wie gewünscht zusammen weiterarbeiten kann, muss sich erst noch herausstellen, da das Projekt im Rahmen einer Flux-Theater-Residenz vom Land Hessen gefördert wurde und der Förderzeitraum jetzt ausgelaufen ist.
Im Nachgang des Projekts hat Matthias noch ein schönes Video erstellt, das hier zu sehen ist.